Die Sanierung von Burg Schlaining schreitet mit großen Schritten voran. Die Ausstellungsräume sind fertig. Bei der Restaurierung ist man nicht nur auf die original Holzfußböden gestoßen, sondern auch auf außergewöhnliche Wandmalereien. Deren ägyptischer Blauton hat europaweit Seltenheitswert.
Noch hängen Transparente der Baufirmen über dem Eingang zur Burg, der Baukran im Innenhof wird erst in drei Wochen abgebaut, aber große Teile der Fassade sind bereits fertig. Genauso wie die meisten Ausstellungsräume: Wandmalereien, Stuckdecken und in vielen Bereichen die original Holzfußböden wurden mit viel Akribie wieder hergestellt. Am 14. August wird auf Burg Schlaining die Jubiläumsausstellung zu „100 Jahre Burgenland“ eröffnet.
Historischer Bau detailgetreu renoviert
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil machte sich vor Kurzem ein Bild von den Renovierungsarbeiten und zeigte sich von der handwerklichen Arbeit beeindruckt: „Wenn man jetzt durch die Räume geht, erkennt man die Burg nicht wieder. Also die einzelnen Facetten, die Stuckaturen auf der Decke, Malereien teilweise aus dem 15. Jahrhundert. Und was mich speziell auch beeindruckt hat, ist dass dieses Handwerk noch existiert, diesen historischen Bau so detailgetreu zu renovieren. Das ist auch ein Kompliment an unsere Handwerker, und ich wünsche jeder Burgenländerin und jedem Burgenländer, dass sie sich die Burg einmal anschauen, dass sie die Ausstellung besuchen. Wir haben wirklich ein Schmuckstück im Südburgenland geschaffen.“
Seltenes „Ägyptisch Blau“
Die angesprochenen Fresken, die im Turmzimmer freigelegt wurden, stammen vermutlich aus der Zeit um 1500. Dabei wurde die Farbe „Ägyptisch Blau“ eingesetzt, die es in dieser Art nur mehr an zwei anderen Standorten in Europa gibt. Aus Sicht des Denkmalschutzes bedeutet dieser Fund eine Sensation.
Bauzeit: In 18 Monaten saniert
Zufrieden mit dem raschen Bauforstschritt ist auch der Bauherr, die Landesimmobilien Burgenland, so LIB-Chef Gerald Goger: „Wir haben jetzt in einer Bauzeit von 18 Monaten die Burg saniert. Gelungen ist es dadurch, weil wir ein sehr engagiertes Team von Mitarbeitern der Landesimmobilien Burgenland hier im Einsatz gehabt haben, die sich wunderbar um das Projekt gekümmert haben. Ergänzt wurde unser Team durch einen Glücksfall, das ist der Architekt Jartschitsch der sich hier massiv eingesetzt hat, dass die Burg heute so ausschaut.“ Auch beim Budget konnte man den Rahmen von 14,5 Millionen Euro einhalten. In einigen Bereichen werde es zwar Kostenüberschreitungen geben, was aber bei der Sanierung einer Burg aus dem 13. Jahrhundert durchaus im Rahmen liege, so Goger.
Bericht & Foto: ORF-Burgenland
Burgenland-Heute Beitrag vom 22. Mai 2021:
https://tvthek.orf.at/profile/Burgenland-heute/70021/Burgenland-heute/14093130